„Geschwungene Wege“ beschreibt ein Aufeinandertreffen, das zugleich zart und kraftvoll wirkt. Zwei Wege nähern sich an, schwingen im gleichen Rhythmus und finden in der Mitte des Bildes einen Moment der fast greifbaren Nähe. Die beiden Figuren, die sich dort begegnen, stehen an einem Punkt, an dem Berührung möglich wäre – ein Augenblick, der offenlässt, ob er zu Verbindung führt oder zu einem Weiterziehen in unterschiedliche Richtungen. Die geschwungenen Linien in Rot, Violett, Schwarz und Gold verleihen der Szene eine organische Dynamik. Sie führen die Figuren durch eine fragmentierte, lebendige Umgebung, in der sich Struktur und Chaos miteinander verweben. Die Wege öffnen sich, kreuzen sich, trennen sich – wie Beziehungen, die sich entwickeln, verdichten, verändern. „Geschwungene Wege“ hält diesen flüchtigen Moment fest: das Sich-Finden, bevor Entscheidungen fallen. Ein Bild über Nähe, Möglichkeit und die Bewegung, die das Leben vorgibt. Acryl auf Leinwand, im weißen Rahmen präsentiert.

Veronika Spleiss