„Wege ohne Ziel“ zeigt eine Welt, in der Orientierung nur scheinbar vorhanden ist. Statt klarer Linien oder deutlicher Pfade breitet sich ein Geflecht aus Rechtecken, Feldern und verschobenen Rasterstrukturen aus – fast wie ein Schachbrett, das seine Ordnung verloren hat. Die Fläche wird zu einem Ort, an dem jeder Schritt möglich scheint, aber keiner eindeutig vorgegeben ist.

Die Figuren bewegen sich mitten in dieser Struktur, doch ohne sichtbare Richtung. Sie stehen auf Feldern, die weder Anfang noch Ende markieren, sondern ein offenes Spiel aus Optionen bilden. Die Umgebung wird zum Spiegel innerer Suchbewegungen: Entscheidungen entstehen aus dem Moment heraus, nicht aus einer festgelegten Route. „Wege ohne Ziel“ erzählt vom Unterwegssein ohne Plan – vom Zulassen, vom Ausprobieren, vom Verlaufen und Wiederfinden. Es ist ein Bild über das Loslösen von Erwartungen, das Navigieren im Ungewissen und die Freiheit, die darin liegen kann, keinen vorgezeichneten Weg zu haben. Acryl auf Leinwand, im weißen Rahmen präsentiert.

Veronika Spleiss